Langzeitfolgen nach Covid 19 – Das Post-COVID-Syndrom
VERSTÄNDNIS FÜR EIN NEUES KRANKHEITSBILD
Langzeitfolgen nach Covid 19 – Das Post-COVID-Syndrom
CA. 40% DER AN CORONA ERKRANKTEN PERSONEN GEBEN AN UNTER LANGZEITFOLGEN NACH COVID 19 ZU LEIDEN.
Allerdings kann lt. RKI bei schwer an COVID-19 Erkrankten der Anteil von Betroffenen mit Langzeitfolgen deutlich höher sein. Langzeitfolgen können auch Erkrankte mit zunächst milden oder sehr milden COVID-19-Verläufen entwickeln. Eine deutsche Studie fand heraus, dass etwa 10% der Personen mit zunächst geringen oder keinen Symptomen auch Monate nach der akuten Erkrankung noch Symptome wie z.B. Atembeschwerden, Schlaflosigkeit, Geschmacksstörungen und Müdigkeit hatten. Dieselbe Studie fand, dass gesundheitliche COVID-19- Langzeitfolgen auch junge gesunde Menschen ohne Vorerkrankungen betreffen können.
Der Begriff „Long COVID“ umfasst Symptome, die mehr als 4 Wochen nach Beginn der Erkrankung an COVID-19 fortbestehen oder neu auftreten und sich nicht durch eine PCR-bestätigte anhaltende Infektion oder andere Erkrankungen erklären lassen.
Quelle: BZgA
Bei aktuell 4,3 Millionen Menschen in Deutschland, die eine Corona-Infektion überstanden haben, gehen Fachleute von etwa 400.000 Betroffenen aus, die an Langzeitfolgen leiden. Indes wurden an verschiedenen Kliniken Post-COVID- Ambulanzen und -Sprechstunden eingerichtet. Einige Rehabilitationskliniken haben fächerübergreifende Angebote für Long-COVID-Patienten entwickelt.
Das Post-COVID-Syndrom enthält Symptome, die im Zusammenhang mit COVID-19 oder danach aufgetreten sind, mehr als 12 Wochen nach Erkrankung noch vorliegen und nicht anderweitig erklärt werden können.
Quelle: BZgA
Post-COVID-Patienten stellen in vielen pneumologischen Rehabilitationskliniken mittlerweile die häufigste Diagnosegruppe dar.
AUCH BEI EINER CORONAERKRANKUNG MIT NUR GERINGEN ODER KEINEN SYMPTOMEN SOWIE BEI JUNGEN, GESUNDEN MENSCHEN OHNE VORERKRANKUNG WURDEN LANGFRISTIGE BESCHWERDEN WIE GESCHMACKSSTÖRUNGEN UND ERSCHÖPFUNG BEOBACHTET.
Die meisten Symptome treten in den ersten drei bis sechs Monaten nach einer Corona-Infektion auf. Die in Studien beobachteten Symptome sind sehr unterschiedlich und reichen von schwerwiegenden Lungenschäden bei hospitalisierten Patienten über Entzündungsreaktionen und Veränderungen an verschiedenen Organen bis zu kognitiven Einschränkungen, Atemnot und Fatigue.
Ebenfalls wird auch von Schäden am Herzen, dem Herz- Kreislauf-System und Veränderungen am Gehirn und anderen Organen berichtet.
Gerade die Post-COVID-Müdigkeit oder –Fatigue kann offenbar auch nach milden Verläufen auftreten. Auch psychologische Symptome wie Depressionen wurden beobachtet. Auch bei Personen, die völlig symptomfrei waren, kann Long COVID auftreten, beispielsweise in Form von Schäden in der Lunge. Nimmt die Corona-Erkrankung einen schweren Verlauf, sind Langzeitfolgen wahrscheinlicher.
Langzeitfolgen nach Covid 19 – Das Post-COVID-Syndrom – Häufigste Symptome:
- Müdigkeit und schnelle Erschöpfbarkeit
- Eingeschränkte Kognitive– und Gedächtnisleistung sowie Konzentrationsfähigkeit
- Kurzatmigkeit bis zur Atemnot
DIE SYMPTOME SOWIE DEREN SCHWERE SIND UNSPEZIFISCH UND TRETEN MEIST ERST WOCHEN SPÄTER AUF UND SIND DAHER NICHT MEHR EINDEUTIG ZUZUORDNEN.
Die Lage für Long-Covid Personen ist derzeit noch nicht durchgehend geklärt. Die Personen fühlen sich nicht leistungsfähig und die Symptome sind sehr unterschiedlich. Was maßgeblich dazu beiträgt, dass Arbeitgeber, Sozial- und Krankenversicherungen dieses Syndrom nicht zuordnen können.
Deshalb haben viele Betroffene den Eindruck, vom Gesundheitswesen und von Behörden zu wenig Aufmerksamkeit und Verständnis für dieses Syndrom zu erhalten. Daher haben viele Long-Covid-Betroffene sich in Gruppen auf Social-Media-Websites angeschlossen, die entweder international oder in kleineren geografischen Gebieten angesiedelt sind.
In vielen dieser Gruppen berichten Long Covid Betroffene über die Herausforderungen, die das Leben mit ihren Symptomen mit sich bringt. Die Diagnose stellt das Leben der Betroffenen auf den Kopf, denn ihr bisheriger Alltag ist für viele so kaum mehr möglich.
Gerade die Post-COVID-Müdigkeit die sich bei einigen Betroffenen inklusive einem ganzen Feld mehrerer Beschwerden zeigt, ähnelt dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrom/CFS). Die Beschwerden machen sich zunächst mit ähnlichen Symptomen wie bei einer Depression bemerkbar.
Beim Chronic Fatigue-Syndrom berichten Betroffene häufig von einer Belastungsintoleranz, die sie körperlich stark schwächt und selbst alltägliche Tätigkeiten zur Herausforderung werden lässt. Jedoch anders als bei einer Depression verschlechtern körperliche oder geistige Aktivitäten hierbei zusätzlich den Zustand der Betroffenen.
Langzeitfolgen nach Covid 19
Das Post-COVID-Syndrom erfordert leichte sportliche Übungseinheiten, die Atmung, Bewegungsbausteine und Entspannung beinhalten. Dabei sollte das Augenmerk darauf gerichtet sein, Atemnot zu verringern, grundsätzliche körperliche Leistungsfähigkeit, Kraft und Kondition vorsichtig zu üben.
Die Ziele sind dabei die Reduktion der Krankheitssymptome, körperliche Regeneration, durch Organkomplikationen bestehende Beschwerden lindern, Verbesserung der Alltagsfunktionen und Rückkehr an der Teilhabe des täglichen Lebens.
Im Zentrum der Aktivitäten stehen dabei:
- Training der motorischen Grundeigenschaften Kräftigungstraining
- Entspannung und Stressmanagement Strategien zur Schmerzbewältigung Wahrnehmung der eigenen Körperhaltung und
- Muskelspannung
- Atemtraining Erfahrung der unterschiedlichen
- Atemräume
Wichtig: NICHT ÜBERFORDERN!
Schulungen zur Erkrankung und zum Umgang mit den verbleibenden Symptomen können bei entsprechend geschulten Reha-Sport Trainern direkt besucht oder online wahrgenommen werden.
Dabei spielt das Thema Resilienz ebenfalls eine tragende Rolle. Hier kann ein Werkzeugkoffer mit Verhaltensweisen, Gedanken und Handlungsalternativen die Genesung wesentlich Unterstützen.