Familienmoderation/Familienberatung

„Demenz?! Davon ist mein Vater schon eine ganze Zeit betroffen und die Pflege hängt an mir allein. Ich lebe ja auch im selben Haus und meine Geschwister wohnen weiter weg. Sie haben Familie und kommen daher selten. Meistens nur, wenn es gerade mal passt. Irgendwie lassen die mich ganz schön mit der ganzen Situation hängen. Es macht auch keinen Sinn, ich sag da nichts mehr. Ich brauche aber eine Lösung, denn ich schaffe das nicht mehr. Eigentlich muss Papa ins Heim.“


Ein alltäglicher Fall!

Wir richten unseren Blick auf die einzigartige Bedeutung von zwischenmenschlichen Beziehungen und individuellen Bedürfnissen.

Wird ein Familienmitglied von Demenz betroffen, tragen oft diejenigen, die in unmittelbarer Nähe leben, die Verantwortung für die Fürsorge und Pflege. Dadurch können andere Familienmitglieder die Auswirkungen der Demenzerkrankung nur schwer einschätzen und fühlen sich manchmal ausgeschlossen. Dies kann zu raschen Missverständnissen und Streitigkeiten führen.

Wenn Familienmitglieder aufhören, miteinander in Verbindung zu treten und zu kommunizieren, können Verletzungen und mangelndes Verständnis in die Beziehungen einkehren. Wir verstehen, wie wichtig es ist, diese schwierige Situation mit Mitgefühl zu betrachten und Raum für gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Die Herausforderungen, die durch die Demenzerkrankung entstehen, können überwältigend sein, aber wir glauben fest daran, dass durch offene Kommunikation und Verständnis füreinander ein liebevoller Weg gefunden werden kann, um die familiäre Verbundenheit zu stärken und gemeinsam Unterstützung zu bieten.

Es gibt Hilfe!

Wir erkennen die Bedeutung von mitfühlenden und unterstützenden Beziehungen innerhalb einer Familie.

Familienmoderation kann eine wertvolle Hilfe sein, um den Faden des Miteinanders wieder aufzunehmen oder ihn von Anfang an nicht zu verlieren. In meiner Rolle als Familienmoderator liegt es mir am Herzen, den Angehörigen von Demenzbetroffenen Handlungsalternativen aufzuzeigen, ihnen das Verständnis für die Demenzerkrankung zu vermitteln und eine gemeinsame Basis für alle Beteiligten zu schaffen.

Durch offene Kommunikation, Empathie und gegenseitiges Verständnis möchte ich die Familie unterstützen, diese herausfordernde Situation als Chance für Wachstum und Zusammenhalt zu begreifen. Mein Ansatz zielt darauf ab, alle Familienmitglieder in den Prozess einzubeziehen und eine liebevolle Atmosphäre zu schaffen, in der jeder gehört und respektiert wird.

Gemeinsam können wir Wege finden, um mit den Veränderungen, die die Demenz mit sich bringt, umzugehen und als Familie gestärkt daraus hervorzugehen. Ich sehe meine Aufgabe darin, Sie auf diesem Weg zu begleiten und Ihnen Unterstützung anzubieten, um in Eintracht und liebevoller Verbundenheit gemeinsam mit der Demenz umzugehen.

Wie kommuniziert man Demenz-gerecht?!

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In den ersten sieben Lebensjahren entsteht ein kostbares Fundament für unsere Verhaltensweisen.

Neugeborene erleben eine innige Abhängigkeit, besonders zu ihren Müttern. Durch liebevolle Zuwendung werden ihre Bedürfnisse vollumfänglich erfüllt, und so entwickeln sie ein tiefes Vertrauen in die Welt. Dies geschieht, wenn ihre grundlegenden Bedürfnisse liebevoll und einfühlsam erfüllt werden.

Mit der Entfaltung ihrer Sinne beginnen Kinder ihre Welt zu erkunden und auf Entdeckungsreise zu gehen. Eine bedeutende Meisterleistung ist es, keine Angst mehr zu empfinden, wenn ihre Mutter zeitweise nicht an ihrer Seite ist, und somit die Sorge vor Verlassenwerden zu überwinden.

Im Alter von 1 bis 3 Jahren entfalten Kinder ihre Autonomie und lernen, sich eigenständig von einem Ort zum anderen zu bewegen. Zurückzubleiben oder zu weinen wird dann zu ihrem Ausdrucksmittel, um das zu bekommen, was sie brauchen.

In dieser Phase drückt sich die Scham des Kindes aus, indem es sich manchmal versteckt oder auf andere Weise seine Gefühle zum Ausdruck bringt, wenn es sich nicht gesehen oder verstanden fühlt.

Zwischen 3 und 6 Jahren erkunden Kinder während des Spiels die verschiedenen Rollen in der Gesellschaft und schlüpfen in sie hinein. Es ist für sie von großer Bedeutung, sich mit verschiedenen Identitäten auszuprobieren und zu experimentieren. Initiative bedeutet auch, sich vorzustellen, welche Rolle sie gerne einnehmen möchten und diese dann zu verkörpern.

In dieser Zeit können auch Wettbewerb und Eifersucht auftreten, da Kinder gerne als etwas Besonderes wahrgenommen werden und es nicht mögen, wenn die Aufmerksamkeit der Mutter auf andere gelenkt wird.

Nach dem Alter von 6 Jahren, wenn das Kind die Schulzeit beginnt, erntet es Anerkennung für seine Leistungen in dieser neuen Umgebung. Es hat die Möglichkeit, neue Kenntnisse zu erwerben und seine Fähigkeiten zu entfalten.

In diesen kostbaren sieben bis neun Lebensjahren entfaltet sich unsere bevorzugte Art der Kommunikation und unsere Wahrnehmung der Welt.

Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass wir oft erst bewusst mit Menschen mit Demenz in Berührung kommen, wenn unsere charakterliche Ausprägung bereits abgeschlossen ist.

Unsere Fähigkeiten zur Interaktion sind daher zunächst auf den Umgang mit nicht demenziell erkrankten Menschen ausgerichtet.

Dies ist vergleichbar mit einem Deutschen, der einem griechischen Bergbauern bei der Olivenernte helfen möchte.

Das ist durchaus möglich, aber es erfordert gegenseitige Offenheit und Verständnis.

Es wäre von Vorteil, wenn wir in der Lage sind zuzuhören, zu sehen und zu sprechen.

Wir sollten uns selbstbewusst genug fühlen, um uns auch mit Gesten und Wörtern verständlich zu machen. In diesem Zusammenhang ist unser Wille und Selbstvertrauen von großer Bedeutung, ebenso wie die Bereitschaft und das Entgegenkommen der Menschen, mit denen wir interagieren.


Demenz-gerecht-kommunizieren:

Validation

Personenzentrierter Haltung

Situativ-zentriertem Handeln

Wertschätzender Kommunikation

Ressourcenorientierter Zielsetzung